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PtP-Transaktionen auf dem aufsteigenden Ast

22.08.2023

Public-to-Private-Transaktionen auf dem aufsteigenden Ast: Zahl der Unternehmen, die nach kurzer Zeit an der Börse wieder in Private-Equity-Besitz übergegangen sind, steigt an

Wenn ein Unternehmen an die Börse geht, so ist das oft eine berichtenswerte Tatsache. Grosse IPOs wie beispielsweise jener eines bekannten deutschen Herstellers von Gesundheitssandalen erregen grosses mediales Interesse. Der umgekehrte Weg hingegen, nämlich die Überführung einer börsenkotierten Gesellschaft in ein privates Unternehmen, findet sich eher weniger häufig in den Schlagzeilen. Dabei sind derartige Public-to-Private-Transaktionen gar keine Seltenheit. Oft findet dieses Gegenstück zum Börsengang in Form einer Übernahme durch einen Private-Equity-Investor statt. Eine besondere Variante des Public-to-Private-Geschäftes erlebt derzeit ein Comeback: früher PE-finanzierte Unternehmen, die nach einer vergleichsweise kurzen Zeit an der Börse wieder von Finanzinvestoren übernommen werden. Die Ellstone AG stellt aktuelle Zahlen vor, die auf die Rückkehr eines Trends aus Vorpandemiezeiten hindeuten.
     

Nach dem IPO zurück in Private-Equity-Besitz

Die Daten von PitchBook zeigen, dass in der ersten Hälfte des Jahres die Zahl der kürzlich an die Börse gegangenen Unternehmen, die in die Hände von Private-Equity-Investoren zurückgekehrt sind, wieder angestiegen ist. Genauer gesagt handelt es sich bei den Rückkehrern um Unternehmen, die sich vor ihrem Börsengang über Private-Equity-Kapital finanziert haben und nach weniger als fünf Jahren an der Börse wieder in Private-Equity-Besitz übergegangen sind. Bis Ende Juni gab es 2023 bereits 13 derartige Übernahmen von zuvor PE-finanzierten Unternehmen mit einem Gesamtwert von 24,6 Milliarden US-Dollar.


Diese Zahl lässt die Wiederbelebung einer Entwicklung vermuten, die vor der Pandemie zu beobachten war: In den Jahren von 2017 bis 2019 wurden insgesamt 40 Transaktionen dieser Art abgeschlossen. Der Gesamtwert dieser «Rückübernahmen» von Private-Equity-Investoren belief sich auf 85,3 Milliarden US-Dollar.
     

Bereits seit Anfang 2022 wieder mehr Public-to-Private-Transaktionen

Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie setzte dem Trend ein vorläufiges Ende, sodass 2020 lediglich sieben börsenkotierte Unternehmen wieder in Privatbesitz übergingen. 2021 kam es ebenfalls zu sieben dieser besonderen Public-to-Private-Transaktionen, darunter die Übernahme des Cybersicherheitsunternehmens McAfee durch ein Konsortium von Finanzinvestoren im Wert von 14 Milliarden US-Dollar.  

Seit 2022 hat der Trend jedoch wieder Fahrt aufgenommen: Von Anfang 2022 bis Ende Juni 2023 fanden insgesamt 29 Transaktionen im Wert von 53,9 Milliarden Dollar statt.
Vor allem die niedrigen Bewertungen für Aktien von Unternehmen, die erst kürzlich an die Börse gegangen sind, werden in der PitchBook-Analyse als möglicher Grund für die Zunahme dieser Public-to-Private-Geschäfte genannt. Die Ellstone AG vermutet aber auch, dass vormals PE-finanzierte Unternehmen die Unterstützung und Wachstumsmöglichkeiten zu schätzen gelernt haben, die mit der Beteiligung eines Finanzinvestors verbunden sind. Denn Private-Equity-Finanzierungen verschaffen den Unternehmen oft wichtige Wettbewerbsvorteile, die sich in einem höheren Wachstum bei Umsatz, Vermögen, Mitarbeiterzahl und anderen wichtigen Leistungskennzahlen bemerkbar machen. Die Ergebnisse einer Studie zu diesem Thema hat die Ellstone AG in einem Beitrag auf einem anderen Blog dargelegt.