Partners Group & Co: Wie Schweizer PE-Giganten global agieren und was das für Investoren bedeutet
08.10.2025

Private Equity ist längst kein Nischenmarkt mehr. In der Schweiz hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein global relevanter Sektor etabliert, angeführt von Gesellschaften wie Partners Group in Baar oder LGT Capital Partners in Pfäffikon. Beide verwalten zusammen über hundert Milliarden Franken und investieren weltweit in Unternehmen, Immobilien, Infrastruktur und Private Debt. Für Schweizer Investoren stellt sich die Frage: Was bedeutet die globale Rolle dieser Player für den heimischen Markt – und welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Partners Group ist heute einer der zehn grössten Private-Equity-Manager weltweit. Mit über CHF 140 Milliarden Assets under Management verteilt sich das Portfolio auf alle Kontinente und verschiedenste Branchen. Der Ansatz ist klar: globale Diversifikation, kombiniert mit operativer Einflussnahme. Anders als klassische Finanzinvestoren positioniert sich die Partners Group stark als „Value Creator“, der Unternehmen nicht nur finanziert, sondern aktiv mitgestaltet – durch operative Verbesserungen, strategische Zukäufe und Internationalisierung.
Für Schweizer Investoren ist dieser Ansatz doppelt interessant. Einerseits zeigt er, wie Private Equity auf internationaler Ebene funktioniert: langfristige Kapitalbindung, aktives Portfoliomanagement, klare Governance-Strukturen. Andererseits wirkt er als Blaupause für kleinere Beteiligungsstrukturen in der Schweiz. Wer in ein KMU investiert, kann denselben Grundgedanken anwenden: Kapital plus operative Begleitung. Was bei einem globalen Milliardenfonds funktioniert, lässt sich im kleineren Rahmen auf Direktbeteiligungen übertragen.
Die Grösse der Schweizer Private-Equity-Giganten verdeutlicht zudem, wie sehr der Finanzplatz Schweiz inzwischen in den globalen Private Markets verankert ist. Kapital aus institutionellen Investoren, Pensionskassen und Family Offices fliesst über Schweizer Manager in Märkte von Kalifornien bis Singapur. Umgekehrt steigt die Aufmerksamkeit internationaler Investoren für Beteiligungen in der Schweiz. Denn der Standort gilt als stabil, rechtssicher und innovationsstark. Für Unternehmer, die eine Nachfolgelösung suchen oder Wachstum finanzieren wollen, heisst das: Private Equity ist längst nicht mehr eine entfernte Option – sondern real vor der Haustür.
Kritisch zu betrachten bleibt, dass globale Fondsstrukturen nicht für jeden Anleger passen. Mindestinvestitionsgrössen, Laufzeiten und Gebührenmodelle setzen eine gewisse Schwelle. Doch genau hier kommen Plattformen und spezialisierte Anbieter ins Spiel, die das Prinzip herunterbrechen: Co-Investments, Club Deals oder Direktbeteiligungen eröffnen auch vermögenden Privatinvestoren Zugang zu denselben Mechanismen, allerdings in kleineren Dimensionen. Wer verstehen will, wie Private Equity auf globaler Ebene funktioniert, kann dies über Schweizer Giganten wie Partners Group beobachten – und dann für die eigenen Anlageentscheidungen ableiten.
Das Fazit: Die Schweiz ist nicht nur ein Standort für Private Equity, sondern ein globaler Player. Investoren profitieren davon gleich doppelt – durch internationale Diversifikation, die über heimische Manager zugänglich ist, und durch ein lokales Umfeld, das von denselben Standards lernt. Private Equity aus der Schweiz ist heute Weltklasse. Wer rechtzeitig versteht, wie diese Mechanismen auch im kleineren Rahmen wirken, hat als Direktinvestor einen klaren Vorteil.