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Langfristige Aussichten weiter positiv

18.10.2022

Während vieles darauf hindeutet, dass wir uns dem Ende des aktuellen Konjunkturzyklus nähern, zeigen sich auch an den Privatmärkten erste Anzeichen einer Verlangsamung. So lautet eine zentrale Erkenntnis des «Private Equity Report Midyear 2022» von Bain & Company. Dennoch kommen die Verfasser des Halbjahresberichtes zu dem optimistischen Schluss, dass die langfristigen Aussichten für Private Equity so stark wie eh und je sind. Die Ellstone AG fasst einige der wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen.

Ellstone AG: Private Equity hatte ein starkes erstes Halbjahr

Bezüglich der Konjunkturaussichten greift man bei Bain & Company auf eine Analyse historischer Daten seit 1956 zurück. Diese zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem inflationären Marktumfeld und einem wirtschaftlichen Abschwung: Hohe Inflationsraten lösten in der Regel eine Rezession aus, weil entweder die steigenden Preise oder die Geldpolitik mit entsprechenden Zinserhöhungen die Nachfrage dämpften. Auch wenn sich die in der Vergangenheit beobachtete zeitliche Abfolge nicht notwendigerweise im aktuellen Zyklus wiederholen muss, übertragen die Studienbetreiber die historischen Muster auf die derzeitige Situation und kommen zu folgender Prognose: Der aktuelle Inflationsanstieg könnte mit einer Rezession verbunden sein, die erst im September 2023 ein Ende findet.

Diese Unsicherheit im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung hat sich auch in den Marktdaten des Midyear-Reports bemerkbar gemacht. Dabei hatte das Jahr extrem gut begonnen: In der ersten Hälfte des Jahres 2022 generierte Private Equity weltweit Buyout-Deals im Wert von 512 Milliarden US-Dollar und war damit auf dem besten Weg, nach dem Allzeitrekord von 2021 die zweithöchste Jahressumme aller Zeiten zu erzielen. Dabei lag die durchschnittliche Transaktionsgrösse in der ersten Jahreshälfte bei fast einer Milliarde US-Dollar und auch die Anzahl der Geschäftsabschlüsse war robust. Mit einer Investitionssumme von 1,7 Billionen US-Dollar über die letzten 18 Monate erlebte die Branche zudem die bei weitem stärksten anderthalb Jahre ihrer Geschichte.

Das zweite Halbjahr lief bereits langsamer an

Trotz des starken Starts dürfte der Private-Equity-Markt nach Auffassung der Studienbetreiber in der zweiten Jahreshälfte Schwierigkeiten haben, die Dynamik aus dem ersten Halbjahr aufrechtzuerhalten. Eine Einschätzung, die auch die Ellstone AG teilt, denn im Rahmen der Studie wurde mit dem Übergang in die zweite Jahreshälfte bereits eine Verlangsamung der Aktivität ausgemacht. Geschäftsabschlüsse wurden dabei neben der generellen Unsicherheit durch mehrere weitere Störfaktoren behindert: Nicht nur ist die Finanzierung schwieriger und durch die gestiegenen Zinsen teurer geworden, darüber hinaus warten auf der Verkäuferseite viele Teilnehmende auf einen besseren Zeitpunkt für einen Verkauf.

Anlagechancen in wirtschaftlichen Abschwungphasen

Auch wenn Unsicherheit für gewöhnlich eine schlechte Grundlage für den Abschluss von Geschäften darstellt, halten die Autoren des Halbjahresberichts von Bain & Company positive Zukunftsaussichten für Private Equity bereit. Denn Investoren zeigen nach wie vor grosses Interesse an Private Equity, viele haben ihre Absicht bekundet, ihre Allokation in die Anlageklasse beizubehalten oder sogar zu erhöhen. Dabei dürften viele Anleger nicht nur von den generell guten Renditeerwartungen für PE-Anlagen motiviert worden sein, sondern auch von deren Performance in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs. Diesbezüglich weist die Ellstone AG auf eine besonders interessante Statistik aus der Studie hin: Unter anderem im Nachgang der geplatzten Dotcom-Blase des Jahres 2000 und der globalen Finanzkrise 2008 hat sich gezeigt, dass im Ausklang von rezessiven Phasen abgeschlossene Deals in der Regel besonders hohe Renditen bringen.